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CALL Magazine > Entertainment > Herbert Föttinger: Der Haifisch in der Josefstadt
Entertainment

Herbert Föttinger: Der Haifisch in der Josefstadt

Herbert Föttinger hat aus der Josefstadt Wiens spannendstes Theater gemacht: Uraufführungen von Peter Turrini, triumphale Premieren wie Ionescos „Der König stirbt“ in der Regie Claus Peymanns, großartige Schauspieler wie Johannes Krisch, Claudius von Stolzmann, Larissa Fuchs oder die Newcomerin Paula Nocker. Wir begleiteten Direktor Föttinger vor und hinter der Bühne rund um die Premiere von Brechts „Dreigroschenoper“ in den Kammerspielen. Und sprachen mit dem gern grantigen Theatermacher über seine Doppelfunktion als Manager und Schauspieler, Scheitern, saublöde Stücke – und warum man als Josefstadt-Direktor prinzipiell laut sein und auf den Tisch hauen muss.

Georg Kindel
Georg Kindel  - Chefredakteur vor 3 Jahren
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6 Minuten Lesezeit
Der Herr der Josefstadt: Direktor Herbert Föttinger ist Schauspieler und Theatermanager in Personalunion.
Der Herr der Josefstadt: Direktor Herbert Föttinger
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Vor Corona hatte die Josefstadt 90 Prozent Auslastung, 18.000 Abonnenten, fast 10 Millionen Umsatz durch Ticketverkäufe. Ihr Verhalten in der Pandemie, staatliche Hilfen zum Teil abzulehnen, wurde kritisiert. Wie nachhaltig wird die Pandemie die gesamte Theaterbranche beeinflussen?
Wir haben alle Hilfen ausgeschöpft, die möglich waren, während wir weiter produziert haben. Die Spätfolgen für das Theater können wir erst beurteilen, wenn ein gewisser Zeitraum vergangen ist. Dann werden wir sehen: War das alles richtig, was wir gemacht haben? Ich glaube schon, dass man nicht so tun kann, als könne man einfach den Weg weitergehen, der 2020 abrupt unterbrochen wurde. Es hat sich sehr viel verändert. Es gibt eine Vorsicht, ein Ressentiment, ins Theater zu gehen, das hab ich in den letzten 15 Jahren nie erlebt. Es ist schon eine komplexe Situation, wenn dein Sitznachbar dein Feind sein könnte, weil er eventuell Corona hat. Es wird unsere Aufgabe sein, die Leute wieder zu verführen. Ich glaube nicht, dass das automatisch passiert. Ich bin ein großer Befürworter des Impfens, aber natürlich entstehen da Gräben, die sehr tief sind.

Während die Staatsoper in der Lockdown-Zeit Premieren im TV übertrug, wollten Sie das nicht.
Ich bin ein großer Gegner des Streamings, weil wir sägen am eigenen Stuhl. Wir müssen das Live-Erlebnis verteidigen. Ich finde, das gesamte deutschsprachige Theater, auch die Opernwelt, hat einen Riesenfehler gemacht in dieser Pandemie. Man hat versucht, der Öffentlichkeit zu zeigen: Wir arbeiten. Aber das ist Unsinn, die Streamingopern­aufführung ersetzt nicht das Live-Erlebnis. Es ist doch ein Unterschied, ob ich mir im Kino in Klagenfurt eine Opernübertragung aus der Metropolitan Opera anschaue oder ob ich tatsächlich in der Met sitze. Das Live-Erlebnis muss ein Unikat bleiben.

Sie bevorzugen das Gemeinschaftserlebnis?
Ja. Das gibt es sogar im Kino. Wenn wir dieses gesellschaftliche Gemeinschaftserlebnis durch Netflix ersetzen, halte ich das für wahnsinnig kontraproduktiv. Alle Medien haben mitgetan: „Was hat die Josefstadt geleistet? Der Herr Kušej hat so wenig gestreamt, wie toll war Bogdan Roščić!“ Ich finde das sehr, sehr, sehr problematisch. Wir müssen für das Live-Erlebnis werben, für den Theaterbesuch, für den Opernbesuch, und nicht für eine Vorstellung, die halt stattgefunden hat und jetzt können sie alle sehen. Ob das ein Grund ist, dass die Theater schwächer besucht sind? Das glaube ich nicht. Es gibt viele Gründe. Auch Entwöhnung ist vielleicht ein Grund.

Bedeutet Netflix à la longue das Ende des Theaters?
Sicher nicht. Vielleicht wird die Auslastung etwas schwächer werden, aber ich glaube, dass es immer Menschen geben wird, die dieses Erlebnis suchen. Es ist doch ein Unterschied, ob ich in einem Jazzkeller bei einem Jazzkonzert sitze oder mir zu Hause eine CD anhöre.

Sie spielen Brecht in den Kammerspielen. Früher standen dort belanglose Schwänke wie „Charleys Tante“ auf dem Programm.
Ich habe auch eine Uraufführung von Turrini in den Kammerspielen gemacht, das hätte man sich vor 40 Jahren nicht vorstellen können. Das war das Haus der Schwänke, man wollte einfach echt Kohle machen mit den Kammerspielen, nur drei Produktionen pro Jahr, zack. Sehr oft waren die Kammerspiele aber würdelos. Du hast als Schauspieler ein saublödes Stück gespielt und musstest dieses saublöde Stück 100 Mal spielen. Es war auch würdelos für alle Frauen, denn oft standen Dessousträgerinnenstücke wie „Boeing Boeing“ auf dem Programm.

Max Reinhardt hatte den Wunsch, die Kammerspiele an die Josefstadt zu binden und wollte sie Kammerspiele der Josefstadt nennen. Das ist ihm nie gelungen. Nach der Renovierung hab ich gesagt: Diesen Wunsch erfülle ich Max Reinhardt postum, sie heißen jetzt so.

Ihre Frau Sandra Cervik ist seit 2008 Ensemblemitglied. Wie tun Sie sich in der Rolle ihres Vorgesetzten?
Ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen, ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich der Vorgesetzte von Maria Köstlinger bin, ich hab nicht das Gefühl, dass ich der Vorgesetzte von Bernhard Schir bin. Ich bin es zwar, aber ich habe dieses Gefühl nicht. Sie sind meine Spielpartner. Natürlich muss ich bestimmen, was passiert, aber ich bin auch Schauspieler und stehe mit ihnen auf der Bühne. Wenn ich die schwarze Eminenz wäre, die nur im ersten Stock im Direktionsbüro steht und hin und wieder runterkommt, entstünde automatisch immer das Gefühl: Jetzt kommt der Chef und damit automatisch eine Kluft. Aber wissen Sie, ich bin auch für meine Bühnentechniker der Partner, ich bin per Du mit ihnen und die Techniker müssen auch alle Du zu mir sagen, weil ich mit ihnen gemeinsam auf der Bühne stehe.

© 2023 PANAREA Studios GmbH, Wien. Alle Rechte vorbehalten.
Das Datum der Erstveröffentlichung dieser Story kann vom Online-Veröffentlichungsdatum auf www.call-magazine.com abweichen.

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