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CALL Magazine > Inspiration > Tsering Gellek: Die Tempelhüterin
Inspiration

Tsering Gellek: Die Tempelhüterin

Tsering Gellek ist die erste Frau, die mit der Renovierung des Swayambhu-Stupa beauftragt wurde, eines der bedeutendsten Heiligtümer des Buddhismus und UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ist Direktorin des Sarnath International Nyingma Instituts (SINI) in Varanasi, Indien, das darauf ausgerichtet ist, Brücken des Guten zwischen Ost und West, Moderne und Tradition, Kontemplation und Handeln zu schaffen.

Redaktion
Redaktion vor 2 Jahren
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7 Minuten Lesezeit
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Was sind denn die Werte des Buddhismus, die Ihrer Meinung nach der westlichen Welt fehlen?
Ein wichtiges Prinzip des Buddhismus ist das Verständnis von Leerheit. Die schmerzhafteste Erfahrung im Menschsein ist das Festhalten am Glauben an ein unveränderliches, eigenständiges Ich oder Ego. Je mehr wir das tun, desto größer wird unser Leiden. Ich glaube, selbstlos zu leben und zu arbeiten ist sehr heilsam. Es macht nicht nur einen selbst zufriedener, sondern auch die Gesellschaft.
Der Individualismus der westlichen Welt führt zu einem falschen Verständnis von Glück. Zu glauben, dass man mehr bekommt, wenn man sich selbst mehr gibt, ist falsch. In Wirklichkeit passiert genau das Gegenteil. Die glücklichsten Menschen sind die, die anderen großzügig geben. Schauen Sie sich die reichen, einsamen Menschen an im Vergleich zu jenen, die sich für andere Menschen einsetzen. Da ist Handlungsbedarf gegeben: Wir sollten mehr an alle Lebewesen denken und uns überlegen, was unsere Handlungen bewirken. Wir verstehen das Prinzip von Ursache und Wirkung nicht. Wenn wir uns bewusster überlegen, warum die Dinge so sind, wie sie sind, würde das der Welt gut tun.

Sie sprechen vom Prinzip der Ursache und Wirkung. Haben Sie das Gefühl, dass uns die momentanen Krisen wachrütteln und auf einen besseren Weg bringen?
Momentan befinden wir uns in einer weltweiten Krise, die Umwelt, die politische Spaltung, Intoleranz, Gier, Korruption: Es kommt so viel ans Tageslicht. Es ist wichtig, genau auf die Ursachen zu schauen. Nach dem Prinzip des Dharmas schauen wir uns an, warum Dinge passieren. Alles ist miteinander verbunden und der Dharma hilft uns, diese Verbindungen zu verstehen. Warum gibt es so viel Leid auf der Welt? Warum ist alles so schwierig? Unsere Welt erlebt gerade einen schmerzvollen Prozess, der drastische Veränderungen mit sich bringt. Die, die am meisten leiden, sind jene, die auch schon am längsten leiden: die Armen, die keine Absicherung haben. Ich glaube aber, dass das Coronavirus uns die Chance gibt, dass sich die Systeme verändern können. Ich habe das Gefühl, dass eine neue, gemeinsame Stimme zu hören ist und dass die Dinge klarer werden.

Wohin wird uns die Krise führen? Denken Sie z. B. an Indien, das mit sehr hohen Corona-Zahlen konfrontiert ist und sicher nicht alle Menschen medizinisch versorgen kann?
Mein Herz ist mit Indien. Ich habe Indien am Anfang der Corona-Krise verlassen und bin in die USA zurückgekehrt. In den letzten Monaten habe ich Spenden gesammelt, damit wir Nahrungsmittel an möglichst viele indische Familien verteilen können. Auch wenn das normalerweise nicht zu meiner Arbeit gehört, hatte ich das Gefühl, von den USA aus helfen zu wollen. Wir sind sehr dankbar, dass die Menschen in den USA und Europa das großzügig unterstützt haben. Mir fallen immer wieder ein kleines Dorf und die Menschen ein, die dort großen Hunger leiden. Als die Mönche sie besuchten, war nicht ein einziges Reiskorn in ihren Hütten zu finden.

Glauben Sie, dass die Gesellschaft die Krise braucht, um bewusster zu werden?
Wir haben gerade einen Weckruf erhalten. Im Dharma wird oft das Symbol der Reinheit der Lotusblume verwendet, die aus dem Schlamm wächst. Vergleichbar kann die Bewältigung von Schwierigkeiten uns zum Blühen bringen. Es sind immer die Krisen und Schwierigkeiten, die uns mutig machen, unser Herz öffnen und Veränderung ermöglichen.

Wie geht es Ihnen denn, wenn Sie an die unendlich vielen Probleme in der Welt denken?
Ich denke einfach, einen Schritt nach dem anderen zu tun. Das ist mein Weg. Ich wehre mich gegen den Gedanken, dass es zu viele hungernde Menschen auf der Welt gibt und es deshalb für mich sowieso keinen Sinn macht, irgendetwas dagegen zu tun. Das ist die schmerzvolle Logik rationalen Denkens. Großzügigkeit kennt kein Scheitern.

Lassen Sie uns über Ihre Rolle als Frau reden. Sie leiten in Indien ein Institut für buddhistische Mönche. Außerdem haben Sie als erste Frau die Renovierung eines buddhistischen Heiligtums in Nepal geleitet. Wie sind Sie in diese Rollen hineingewachsen? Wie nimmt man Sie in Indien als Frau in einer Leader­ship-Position wahr?
Nachdem ich im Westen aufgewachsen bin mit einem Vater von drei Töchtern, ging es in unserer Familie nicht um das Geschlecht, sondern darum, wer seine Arbeit am besten macht. Es gab keinen Unterschied zwischen männlich und weiblich. Ich hatte das Glück, dass mir in meinem Leben unglaublich viele Möglichkeiten geboten wurden. Aber erst als ich nach Asien kam, ist mir bewusst geworden, wie außergewöhnlich die Möglichkeiten waren, die ich als Frau hatte. Ich hatte nie darüber nachgedacht, dass mein Geschlecht dabei eine Rolle spielen könnte.

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