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CALL Magazine > Top-Storys > Chris Lohner: Gegen den Strom
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Chris Lohner: Gegen den Strom

#BlackLivesMatter wurde in diesem Jahr zur großen Bewegung. Doch wie lebte es sich früher in Österreich an der Seite eines Partners mit anderer Hautfarbe? Chris Lohner war Topmodel und 30 Jahre lang als Moderatorin das Gesicht des ORF. Sie ist erfolgreiche Bestsellerautorin und seit Jahrzehnten die Stimme der ÖBB. Anfang der 1980er-Jahre verliebte sie sich in Lance Lumsden, einen Tennis­profi und Verleger aus Jamaika. 15 Jahre lang waren sie Österreichs erstes gemischtes Glamour-Paar – und erlebten Diskriminierung, die schwer in Worte zu fassen ist. Mit OOOM spricht Lohner über ein Leben als „Negerhure“, Rassismus und sexuelle Übergriffe im ORF – bis hin zum Intendanten, der ihr vor einer Delegation des TV-Senders RAI die „Zunge in den Mund steckte“.

Georg Kindel
Georg Kindel  - Chefredakteur vor 3 Jahren
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10 Minuten Lesezeit
Chris Lohner Gegen den Strom
Chris Lohner Gegen den Strom
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In den USA war #BlackLivesMatter in diesem Jahr das große gesellschaftliche Thema. Ganz Amerika ging auf die Straße, um sich gegen Gewalt und Diskriminierung zu engagieren. Sie lebten ab 1978 15 Jahre lang mit dem aus Jamaika stammenden Tennisspieler und Medienverleger Lance Lumsden zusammen. Was haben Sie in Österreich damals erlebt?

Ich wurde attackiert. Sie haben „Negerhure“ zu mir gesagt, einmal sogar im Flugzeug. Ich habe acht Jahre immer wieder für 3sat gearbeitet und bin dann mit der ersten Maschine einmal im Monat nach Frankfurt geflogen. Da saßen meistens nur Männer drinnen, Geschäftsleute. Eines Morgens sahen mich zwei Männer die ganze Zeit über an, dann stand einer von ihnen auf, kam zu mir und meinte: „Frau Lohner, immer wenn Sie am Bildschirm waren, habe ich zu meiner Frau gesagt: Schau, die Negerhure!“ Ich war sprachlos, fassungslos und habe mich weggedreht. Was soll ich auf so etwas antworten? Soll ich mich auf dieses unterirdische Niveau begeben?

Wie war das Leben für Ihren Partner Lance Lumsden in den 1980er-Jahren in Österreich?

Auch Lance sind die Menschen angegangen. Wir hatten einmal eine Führerscheinkontrolle, Lance ist gefahren und wurde von einem Polizisten aufgehalten. Mich hat er am Beifahrersitz nicht gesehen. Der Polizist sagte zu ihm: „Führerschein, Bobo!“ Ich bin blitzschnell rüber und den Polizisten angegangen: „Was haben Sie jetzt gesagt?“ Lance ist aber immer über den Dingen gestanden und hat gemeint, ich soll es einfach lassen.

Sie haben ­„Negerhure“ zu mir gesagt, einmal sogar im Flugzeug. Zu Lance sagte ein Polizist bei einer Kontrolle: „Führerschein, Bobo!

Gab es damals offene rassistische Diskriminierung gegen ihn in Österreich?

Ich glaube nicht, weil er ja der totale Sonnyboy war. Er war im Fernsehen, er hatte auch eine Kolumne in der „Krone“. Selbst dort wurde er „Der Hausneger“ genannt. Im Sinne von: Wir kennen jetzt auch einen Neger, den Lance, der arbeitet bei uns und der gefällt uns. Also eine verlogene Scheiße! Aber der Rassismus geht auch andersherum. Wenn wir in Jamaika waren, haben sie zu ihm gesagt: „Couldn‘t you find one of your own kind?“ Doch dort ist der ­Rassismus an sich auf Sparflamme, man wird nicht wie in Amerika als Mensch zweiter Klasse behandelt und dann auch noch umgebracht wegen nichts.

Wie haben die Leute auf Sie reagiert, wenn Sie gemeinsam aufgetreten sind: Das bekannte ORF-Gesicht und der jamaikanische Tennisspieler?

Das N-Wort ist ja nicht „politically correct“. Aber umbringen und quälen dürfen sie einen schon? Da scheiß ich auf die Political Correctness mit dem N-Wort.

Lance hatte auch eine ­Kolumne in der „KRONE“. Selbst dort wurde er „DER HAUSNEGER“ genannt. Wir kennen jetzt auch einen Neger, der arbeitet bei uns und der gefällt uns. Eine verlogene Scheisse!

War der Anfang Ihrer ­Beziehung schwer?

Ja, klar. Erstens war ­Lance noch verheiratet. Und zweitens haben wir unsere Liebe so gut es geht aus der Öffentlichkeit rausgehalten.

Haben Sie damals zusammengelebt?

Wir hatten gemeinsam ein Haus gemietet im 23. Bezirk in Wien.

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