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call ooom > Inspiration > Sister Lucy Kurien: Eine stille Heldin unserer Zeit
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Sister Lucy Kurien: Eine stille Heldin unserer Zeit

Es war das erste und einzige Mal in ihrem Leben, dass Schwester Lucy Kurien jemand wegschickte: Als katholische Nonne versah sie 1991 Dienst in Pune, Indien, als eine schwangere Frau vor ihrem gewalttätigen Mann Zuflucht suchte. Weil ihr Konvent nicht vorsah, Fremde nachts aufzunehmen, bat sie die Frau am nächsten Tag wiederzukommen. Doch ihr alkoholisierter Ehemann übergoss sie mit Benzin und setzte sie vor dem Kloster in Brand. Die Frau und ihr ungeborenes Kind starben. Von da an beschloss Schwester Lucy, Menschen selbstlos zu helfen. Sie gründete die Hilfsorganisation Maher, holte ganze Familien aus den Slums, baute 48 Häuser und konnte über 100.000 Menschen ein besseres Leben ermöglichen. Liebe ist das,was zählt, sagt die bescheidene Inderin. Das Gespräch mit einer stillen Heldin unserer Zeit.

Christina Zappella-Kindel
Christina Zappella-Kindel  - Herausgeberin vor 3 Monaten
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9 Minuten Lesezeit
sister luzy kurien ooom magazin
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1991 veränderte ein Ereignis Ihr ganzes Leben. Eine schwangere Frau kam zu Ihnen und bat um Hilfe, weil ihr Mann sie töten wollte, um eine andere Frau ins Haus zu bringen.

Sie kam und bat um Unterkunft. Ich lebte damals noch im Konvent. Es war nicht möglich, ihr Obdach zu geben, da die Regeln dort sehr streng waren. Ich musste sie zurückschicken. In dieser Nacht haben sie und ihr Mann sich gestritten, er hat Benzin über sie gegossen und sie angezündet. Ich hörte ihre Schreie bis ins Kloster, ohne zu wissen, dass sie es war. Ich rannte hin um nachzuschauen und sie war diejenige, die mich zuerst erkannte. Sie trug einen Nylonsari, der sehr schnell brannte und ihr schreckliche Wunden zufügte, deshalb erkannte ich sie zunächst nicht. Sie flehte mich an: „Rette mich!“ Mit Hilfe eines Nachbarn brachte ich sie ins Krankenhaus. Zu diesem Zeitpunkt lebte sich noch. Die Ärzte sagten aber, sie könnten nichts tun, da ihre Haut bereits zu 90 Prozent verbrannt war. Ich bestand jedoch darauf, das Baby zu retten. Aber das Baby in ihrem Bauch war schon tot. Nach der Operation gaben sie mir ein verbranntes Baby in meine Arme.

Was fühlt man in einem solchen Moment? Ohnmacht? Verzweiflung? Schuld?

Ich war fassunglos und fragte mich: Was tue ich eigentlich mit meinem Leben? Ich komme aus einem sicheren Heim, der Konvent war sicher, mir wurde dort alles gegeben. Ich habe vorher schon Frauen auf der Straße gesehen, Kinder, die gebettelt haben. Es tat mir schon damals weh, aber ich hatte nicht begriffen, dass ich etwas dagegen unternehmen kann.

Wie hat sie diese Tragödie verändert?

Meine Freunde schickten mich nach diesem Ereignis zu einem Seelsorger, weil sie befanden, dass ich sehr zornig dadurch geworden bin. Der Priester fragte mich: „Warum tust du nichts selbst, wieso wartest du auf den Konvent?“ Ich antwortete ihm, dass ich es ohne Unterstützung und Geld nicht schaffen könnte. Aber für jede Ausrede hatte er eine Antwort parat. Es sagte mir: „Wenn du Liebe im Herzen trägst, dann schaffst du es!“ Das hat mich sehr berührt.

Fühlten Sie sich in diesem Moment stark?

Ich dachte immer noch, dass ich nicht den Mut dazu hätte. Aber schlussendlich habe ich den ersten Schritt gemacht. Wenn du vorher so behütet wurdest, ist es eine Überwindung, sich das zu trauen. Als ich damit begonnen habe, mich für andere zu engagieren, sah ich sofort, dass es Menschen da draußen gibt, die mir helfen können. Die Kraft kommt aus dem Göttlichen, und wir müssen uns nur mit ihr verbinden.

Es hat sechs Jahre gebraucht, um Ihre Hilfsorganisation Maher aufzubauen.

Wirklich beschlossen habe ich 1993, mit Maher zu starten. Der Konvent gab mir nicht die Erlaubnis auszuziehen. Entweder lebst du innerhalb der Ordensgemeinschaft oder du verlässt sie und wohnst außerhalb. Ich wollte ja nicht aus dem Orden austreten, sondern etwas anderes mit meinem Leben machen. Das verstanden sie nicht. Schlussendlich gaben sie mir die Erlaubnis, zunächst für zwei Jahre. Aber sie haben mich nie gefragt, ob ich nicht zurückkommen möchte.

Die schwangere Frau kam und bat mich um Unterkunft. Ich musste sie zurückschicken. Ihr Mann übergoss sie mit Benzin und zündete sie an. Ich hörte ihre Schreie bis ins Kloster.

Sie gehören also noch immer zum Orden?

Ja. Unser Konvent heißt „Schwestern des Heiligen Kreuzes von Chavanod“. Wir betreuen Frauen, Männer, Kinder, unabhängig ihres Glaubens, Herkunft oder Hautfarbe. Wir fragen nicht nach der Religion, der Kaste oder etwas anderem. Jeder, der Hilfe braucht, ist willkommen. Am Anfang habe ich mich gefragt, welche Art von Spiritualität ich den Frauen und Kindern anbieten kann. Jede kann ja einen anderen Glauben haben. Jeden Morgen und Abend meditieren wir höchstens 10 Minuten. Es geht um das große Göttliche. Jetzt gerade ist das hinduistische Ganesh Festival im Gange, wo alle hingehen. Zu Weihnachten machen alle Kinder Krippen, egal ob Hindu, Muslim oder Christ.

Über 100.000 Menschen haben Sie seither geholfen, ihnen Unterkunft, ein Zuhause und zu essen gegeben und ihr Leben zum Besseren beeinflusst. Dachten Sie jemals, dass Ihre Idee einmal so viel verändern kann?

Ich dachte nie, dass es so groß werden könnte. Aber es ist so gewachsen, weil einfach ein Bedarf da war. Und dann war da dieser göttliche Segen, den ich spürte.

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Christina Zappella-Kindel
Von Christina Zappella-Kindel Herausgeberin
Christina Zappella-Kindel ist Gründerin, Herausgeberin und Verlegerin von OOOM und CALL.
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