Es gibt Menschen, die werden zum Phänomen. Dies ist meist dann der Fall, wenn sie etwas Besonderes schaffen, das rational nicht immer nachvollziehbar ist. Philipp Hochmair ist so ein Phänomen. Sein „Jedermann“ in Salzburg war auch in der zweiten Saison triumphal. Schon im Vorjahr wurde er gefeiert, als wäre der Messias höchstpersönlich auf den Domplatz herniedergekommen. Und Hochmair genoss sichtlich die Euphorie, die ihm allseits entgegenschlug. Der von Feuilleton und Publikum gefeierte Schauspieler zeigte aber, dass er sich in Kategorien nicht einordnen lassen möchte. Barfuß durch Salzburg zu defilieren wurde zu seinem Markenzeichen.

Trat er mit seinem Partner Kurt Razelli als „Jedermann Reloaded“ auf wie beim letztjährigen CALL Festival auf Schloss Leopoldskron, so überschüttete er sich zunächst bühnengerecht mit Champagner, um sich gleich darauf mit nacktem Oberkörper, nur in goldenes Lametta gehüllt und mit Zigarre im Mund, auf dem Bühnenboden zu wälzen, der zuletzt wohl in den 2010er-Jahren einen Swiffer gesehen hat. Phänomenal. Allemal. Ein Mann jenseits aller Konventionen. Und in diesem Jahr? Keine Party, wo er nicht war. Kein Event, wo er nicht glänzte. So schien es zumindest. Hochmair da, Hochmair dort, Hochmair überall.


Was bleibt vom Phänomen? Doch was bleibt vom Phänomen, wenn sich Salzburgs Rollläden schließen? Wie geht ein Künstler nach einem solchen Triumph mit dem Danach um? Fällt er in ein tiefes Loch? Verblasst der Schimmer, wenn die Scheinwerfer nicht mehr strahlen?
Die fantastische Wiener Fotografin Celin May, die nicht nur für Magazine wie Vogue oder Elle arbeitet, sondern seit unserer ersten Ausgabe auch maßgeblich die Optik von CALL prägt, hat Philipp Hochmair für unser Cover und eine zehnseitige Strecke im von Jean Nouvel designten Hotel SO/ Vienna fotografiert. So, wie sie ihn wahrscheinlich noch nie zuvor gesehen haben. Lilian Klebow und Georg Kindel haben dazu die entsprechenden Fragen gestellt. Was die Tiefe seiner Antworten betrifft, blieb er auch da – ein Phänomen. Aber lesen Sie selbst. Die Coverstory über Philipp Hochmair finden Sie ab Seite 16.

A Perfect Stranger. Ebenfalls ein Phänomen ist Lucas Englander, ein Schauspieler, den in seiner Heimat Österreich noch immer kaum jemand kennt, während er in Hollywood bereits einen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Er spielt an der Seite von Nicole Kidman in der zweiten Staffel der Serie „Nine Perfect Strangers“ eine Hauptrolle. Wie es dazu kam, wie er denkt und lebt, erzählte er CALL-Autorin Elisabeth Sereda (ab Seite 42). Auch hier ist Celin May für die großartige Bildstrecke verantwortlich.

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Bleiben Sie inspiriert! Und hören Sie auf Ihren Inner Call.
Herzlichst
Ihre
Christina Zappella-Kindel
Herausgeberin CALL
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